|
Gemarkung | Lotzdorf |
Gemeinde | Radeberg |
Kreis | Kamenz |
Fundstellen Nr. | 30550-D-06 |
Fundplatzart | Depot |
Datierung | jüngere Römische Kaiserzeit |
Objekt | Bei einer Sondage im Bereich einer bronzezeitlichen Siedlung wurde überraschend ein Backofen der späten Kaiserzeit entdeckt. Er bestand aus einem runden, wannenförmig gelegten Pflaster großer Granitsteine (Durchmesser 2,5 m), das mit Lehm verfugt war. Die Kuppel bestand ursprünglich aus einem dick mit Lehm verstrichenen Rutengeflecht. Etwa in der Mitte des Ofens, eingepackt in einer dicken mit Holzkohle durchmischten Ascheschicht befand sich eine Niederlegung von verschiedenen Geräten und Werkzeugen aus Eisen mit einem Gesamtgewicht von vier Kilogramm. |
Besondere Funde | Das Eisendepot setzt sich aus Ackergeräten (Pflugschar, Sech), Werkzeugen der Holzbearbeitung (Löffelbohrer, Stemmeisen), Küchen- oder Backgeräten (Schöpfkellen, große drehbare Eisenscheibe) sowie einer schlanken Tüllenlanzenspitze und verschiedenen Hakenschlüsseln zusammen. Es stellt den bislang größten Fund seiner Art im freien Germanien südlich der Ostsee dar. |
Literatur | G. Krause/R. Limpach/R. Spehr, Ein spätkaiserzeitlich-völkerwanderungszeitlicher Hortfund mit Eisengeräten von Radeberg-Lotzdorf, Kreis Dresden. Arbeits- und Forschungsberichte der sächsischen Bodendenkmalpflege 14/15, 1966, 159-219. R. Spehr, Der spätgermanische Eisenhort von Lotzdorf bei Radeberg. Archäologische Feldforschungen in Sachsen. AFD Beiheft 18 (Berlin 1988) 288-293. |
zur Karte |